Das Schöne an märchenhaften Geschichten ist, dass sie Flügel haben und losgelöst sind von allen Regeln. Wer die Augen schließt und seine Fantasie frei fliegen lässt, kann also viel erleben.

"Es war einmal ..."

„... so fingen viele Märchenerzählungen immer an“, weiß Käpt‘n Rotbart, „es war einmal eine Hexe, ein Prinz, eine schöne Fee ...“ Er meint, dass wir aber heute auf dem Märchenschiff sind und deshalb fängt dieser Besuch an mit „Jetzt ist einmal Märchenzeit!“ Das Jetzt betont er ganz stark.

„Du Käpt‘n Rotbart, war dein Bart schon immer rot?“, lenkt Poggi frech von der Einführung ab. „Der war schon immer wirklich richtig rot, die Wikinger hatten fast alle rote Haare. Ich stamme wahrscheinlich von denen ab“, lacht der Käpt‘n. „Aber sag‘ mal, war dein Gesicht schon immer so grün?“

„Ja, der ist auch hinter den Ohren immer noch grün!“, bemerkt Robb ebenso frech wie Poggi. Es scheint Poggi nichts auszumachen, wenn sie über ihn lachen, er lacht sogar mit. Die Freunde kennen sich ja und können über einander Witze reißen. „Wollt ihr nun was über rote Bärte und grüne Gesichter reden oder interessiert euch das Märchenschiff?“, fragt der Kapitän. Nun flüstert Muwi Lammi ins Ohr. „Ich hätte auch Rotbarsch zu ihm sagen können ... hihihi.“ Doch der Kapitän hat ein sehr gutes Gehör, er kann sogar am Wellenrauschen erkennen, ob das Wasser bei Flut kommt oder bei Ebbe abfließt, natürlich mit geschlossenen Augen. „Das habe ich gehört, meine liebe Gelbschnabelschnattertante. Kannst gerne Rotbarsch sagen.“ Er wendet sich nun alle. „Ihr kennt unser Märchen-schiff ja schon. Unsere kleine Besichtigungstour ist wohl mehr was für die Leserinnen und Leser von eurem Magazin, wenn ich das richtig verstanden habe.“ „Ja, ist korrekt, Käp‘tn Rotbart“, bestätigt ihn Muhna. „Lass uns jetzt heute mal loslegen. Leinen los! “ „Wisst ihr, dass so um das Jahr 1880 ein König in Bayern lebte, der sich ein Märchenschiff bauen lassen wollte? Es war einmal ... Ludwig der 2. Man nannte ihn auch Märchenkönig ... wegen seiner regen Fantasie.“ „Wo ist eigentlich Wawu? Haben wir den vergessen?“ Erschreckt guckt Muhna in die Runde. Der wird doch nicht über Bord und ins Wasser gefallen sein!? „Haha, ich bin hiiieeer!“ Die Stimme klingt wie aus der Ferne. Der Kapitän hat ihn entdeckt und blickt als erster nach oben. Wawu war am Mast hoch geklettert und betrachtet nun vom Ausguck die Gegend. „Ich fliege ihn wieder runter“, bietet Muwi an und flattert zu Wawu hoch.


Unter Deck: Schreibstube, Atelier, Theater und die Kombüse ...


Zuerst steigen sie die Treppe hoch in das „Bootshaus“ auf dem Achterdeck. Hier befindet sich die „Märchen-stube“, wo den Kindern spannende Geschichten, lustige aber auch gruselige, vorgelesen werden. Gemütlich ist es hier, dicke Polster aus dunkelrotem Samtstoff sind überall auf dem Boden verteilt. Robb flegelt sich bereits auf einem Kissen und schiebt sich seinen Zylinder über die Augen.

„Bevor du hier einnickst, lass uns weitergucken“, drängt der Käpt‘n.

„Heeh, vom Balkon kann man auf das Vorderschiff gucken!“, freut sich Lammi.

„Ja, dahin kommen wir später ... zu der Kommandobrücke.“ Käpt‘n Rotbart zeigt nun auf eine kurvige Rutschbahn. „Hier rutscht es eine Etage tiefer zum Mal&Bastel-Atelier.“

Poggi frotzelt. „Das wird verdammt eng für Robb, der klemmt bestimmt fest wie ein Korken!“

Robb schiebt seine Hutkrempe ein wenig hoch. „Yepp, dann rutscht schon mal vor, damit ihr nicht alle auf meinen Bauch landet!“

Das Atelier ist sehr hell, an beiden Seiten, backbord und steuerbord, sind große runde Fenster, die Bullaugen. Von Atelier kann man direkt ins Meer gleiten, über eine Rutsche, die sogar mit etwas Seifenlauge bewässert werden kann, damit es besser flutscht.

Daneben liegt die Backstube, wo Kinder ihre eigenen Kekse backen können, selbstverständlich unter Anleitung von „Smutje“, dem Küchenchef. Der ist gerade in der Schiffsküche, in der Seemannssprache heißt die ‚Kombüse‘, beschäftigt. Schließlich will er den Wattmuhsikanten in der Pause was Leckeres auftischen.

Ebenso unter Deck befindet sich der Zauberkeller. Da kann man Zaubertricks lernen. In der Mitte, im Bauch des Schiffes, ist ein kleiner Saal mit einer Bühne, auf der wird Theater gespielt wird und wo sich Kinder mit allerlei Kostümen verkleiden können.

„Da stehen Mikrofone, kann man da singen?“, fragt Lammi. Sie spielt in der Wattmuhsikanten-Band zwar meistens die Kuhglocke, singt dazu aber auch mit einer operndivaverdächtigen Stimme.

„Klar, können wir später mal machen“, schlägt der Käpt‘n vor. „Nun lass mal wieder nach oben in die Kommandozentrale, da treffen wir auch mein kleines Officer-Team ... Navida und Tia.“ Der Käpt‘n zeigt noch zwei Wege auf, wie man dort hingelangt. Entweder zu Fuß über die Treppe und dann übers Deck oder über die Seilbahn. An der Seilbahn sind Pendelsitze, Schaukel kann man sie auch nennen, gehängt, die sich mit den Händen fortbewegen lassen. So kann jeder sein eigenes Tempo bestimmen. Sie entscheiden sich für „zu Fuß“. Vorne am Bug, werden sie schon von den beiden Officers erwartet. Schnuffi, der ja sehr an Technik interessiert ist, beginnt.

„Hi Tia, wie funktioniert das eigentlich mit den Antrieben? Das Märchenschiff kann auf dem Wasser schwimmen, an Land fahren und durch die Luft fliegen ...“

„Jetzt willst du wissen, wie wir das machen? Welche Energieform und so?? Das verrate ich euch beim nächsten Besuch.“




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